Im Podcast „herIDEA – sie, engagiert, diverskulturell“ erzählen Migrantinnen ihre Geschichten in der Reihe MIGRACHIV
Im MAGAZIN führen Studierende der Hochschule Furtwangen Interviews und berichten über Themen wie Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden, die Hürden der Integration oder Migration und psychische Gesundheit.
Das Forschungsprojekt IDEA – Inklusives Digitales Erinnerungsarchiv – ist ein Oral History-Projekt von und mit gesellschaftlich engagierten Frauen mit internationaler Geschichte. Sie setzen sich ein für mehr Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit.
„Ich finde gesellschaftliches Engagement in jeglicher Form - egal, ob Müll sammeln, jemanden beraten oder im Kindergarten - ich finde das wichtig. Das macht unsere Gesellschaft aus. Das ist auch der Ausschlag gebende Punkt für Zusammenhalt, über Grenzen zu gehen, auch persönliche Grenzen, um Menschen näher und besser kennenzulernen. Um offen zu sein, Diversität anzuerkennen, und vielleicht auch Spaß an Diversität zu finden.“
„Wir werden doppelt diskriminiert: als Migrantinnen, als Frauen, und wenn es eine Migrantin ist mit dunkler Haut, also eine schwarze Migrantin ist, dann ist es schon doppelt. Dann als Frau noch dreifach.“
„Meine Freunde sagen: Du musst immer was machen. Und ja. Das hat Vorteile und Nachteile, aber ich glaube, es hat mich in vielen Situationen gerettet. Die Projekte haben mir eine Perspektive gegeben, Freude, Energie, Lust und Verbindungen mit verschiedenen Orten.“
„Migration bedeutet, dass ich einen anderen kulturellen Hintergrund habe, den ich nicht verleugnen muss, um zu sein. Weil, das ist auch eine ganz schwierige Frage der psychischen Gesundheit. Was ist meine Identität?“
„Für mich ist es wichtig, dieses Interview zu machen, weil jede Geschichte von jeder Migrantin wichtig ist. Jede von uns hat etwas Schönes, Trauriges oder Erfolgreiches zu erzählen. Und einfach zu zeigen, dass wir auch ein aktiver Teil dieser Gesellschaft sind.“
Wer nach Deutschland migriert, stößt häufig auf Hürden bei der Integration. Vor allem für Frauen mit Kindern ist die Situation nicht leicht. Es gibt wenig Integrationskurse oder Sprachkurse explizit für Frauen. Wir sprechen darüber mit Zeinab El Hage Ali.
„Ich wünsche mir mehr Offenheit, mehr Inklusion. Wir brauchen Frauenquoten, wir brauchen Ausländerquoten, wir brauchen Quoten bezüglich Sozialwohnungen, um diese Transition zu führen und das kann nur mit dem Engagement des Staates und allgemein der Organisationen und nicht nur der privaten Menschen kommen."
Katarina Niewiedzial ist Beauftragte für Partizipation in der Migrationsgesellschaft der Stadt Berlin. Sie setzt sich ein für die Interessen und Belange von Berliner:innen mit internationaler Geschichte.
„Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig akzeptieren, und mehr Toleranz von den Menschen. Und ich wünsche mir, dass die Leute akzeptieren, wenn ich Muslim bin, oder wenn du Christ bist, oder wenn andere keine Religion haben. Ich wünsche mir auch, dass wir unsere Umwelt respektieren, sie hat auch ein Recht sich zu erholen.“
Wenn Migrant:innen arbeiten, studieren oder eine Wohnung suchen, sind sie auf die Ausländerbehörde angewiesen. Das läuft aber nicht immer unproblematisch ab, wie unsere Interviewpartnerin Dore berichtet.