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MAGAZIN: Leben in Deutschland als „Geduldete“

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„Das kann man wahrscheinlich schwer im ganzen Ausmaß nachfühlen, wenn man davon überhaupt nicht betroffen ist. Aber vielleicht schon nachvollziehen, dass es schlimm ist immer zu wissen, vielleicht bin ich noch sechs Jahre hier oder vielleicht bin ich mein ganzes Leben hier oder vielleicht nur noch bis übermorgen.“

Mehr als 220.000 Menschen leben mit einer Duldung in Deutschland. Damit bewegen sie sich rechtlich gesehen in einer Grauzone: Sie sind ausreisepflichtig, können aber aus diversen Gründen nicht abgeschoben werden. Ohne Aufenthaltsberechtigung müssen sie mit vielen Einschränkungen und Verboten leben. Viele bekamen ihre Duldung von ihren Eltern vererbt, obwohl sie in Deutschland aufgewachsen oder sogar geboren sind.

Johanna Wintermantel engagiert sich bereits seit vielen Jahren für Menschen mit Duldungsstatus und begleitet sie auf ihrem Weg. Sie arbeitet als freie Journalistin für den freien Sender „Radio Dreyeckland“ in Freiburg sowie im Freiburger Forum „Aktiv gegen Ausgrenzung“ mit. Im Interview erzählt sie, was eine Duldung im Detail bedeutet, welche Entwicklungen es in den letzten Jahren gab und vor allem, wie sich ein Leben in Duldung auf die Betroffenen auswirkt.

„Unglaublich viele Menschen, die ich kenne, schlucken Beruhigungsmittel und Antidepressiva und sind im psychiatrischer, mehr oder weniger guter Behandlung, weil sie eben schon traumatisiert hierher kommen. Und dann kommt diese Unsicherheit drauf und das lähmt Menschen.“

Infos & Unterstützung

Die Freiburger Initiative rasthaus unterstützt Menschen ohne Papiere.

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