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MIGRACHIV: Deolinda Calheiros, was hast du verändert als Betriebsrätin?

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„Wenn ich was machen kann, mach ich's. Wenn ich etwas nicht machen kann, dann kann ich es halt nicht. Aber ihr könnt sicher sein, wenn ich es nicht kann, dann kann man es wirklich nicht. Denn ich nehme das Problem auseinander, bis es fertig ist.“

Deolinda Calheiros ist 19 Jahre alt, als sie in den 1970er Jahren Betriebsrätin wird. Damals ist sie erst kurz in der Freiburger Garnfabrik Mez angestellt. 33 Jahre wird Deolinda in dieser Firma bleiben. In dieser Zeit erlebt sie den Niedergang in der deutschen Textilindustrie. Als in den 1990er Jahren die Fabriken der Mez nach und nach schließen, verhandelt sie mit der Firmenleitung die Sozialpläne für die Belegschaft.

2002, nach ihrer Zeit bei der Mez wird Deolinda in den Ausländerbeirat der Stadt Freiburg gewählt. In ihrem Amt engagiert sie sich sehr konkret und unterstützt viele Migrantinnen und Migranten in Notlagen. Noch heute als Renterin ist Deolinda als Beraterin aktiv. Sie hilft Landsleuten aus Portugal und Migrant:innen aus der ganzen Welt.

Deolinda stammt aus Barcelos, im Norden von Portugal. Ihr Vater ging als Gastarbeiter in den 1960er Jahren zunächst alleine nach Deutschland. Als erster zieht Deolindas Bruder dem Vater hinterher. Er flieht davor, mit 18 als Soldat in den Unabhängigkeitskrieg der Kolonie Angola gezogen zu werden. Es ist die Zeit der faschistischen Militärdiktatur in Portugal. 1966 geht auch die 14jährige Deolinda nach Freiburg.

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Im Podcast „herIDEA – sie, engagiert, diverskulturell“ erzählen Migrantinnen ihre Geschichten in der Reihe MIGRACHIV.

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