In der Reihe #Sheroes erstellten Studierende der Hochschule Furtwangen Comics, die Stereotype aus feministischer Perspektive aufzeigen. Die Comics wurden durch Zitate und Fakten ergänzt.
Im Wintersemester 2020/21 waren rund zwei Drittel der Studierenden im Fach Humanmedizin weiblich. Die Medizin ist frauendominiert, allerdings gilt dies nur bis zu einer bestimmten Hierarchiestufe. Frauen in einer Chefarztposition sind immer noch sehr selten. Nur 11 % der leitenden Krankenhausärzt:innen sind weiblich. Medizinerinnen stufen ihre Aufstiegschancen schlechter ein als Akademikerinnen anderer Fachbereiche. Das belegt 2007 die Studie „Karrierehindernisse für Frauen in Führungs-positionen“ des Steinbeis-Technologietransferzentrums in Villingen-Schwenningen und der Hochschule Furtwangen.
Für Migrantinnen sind Aufstiegschancen doppelt so schlecht, denn ihr Verhalten wird teilweise als Arbeitsverweigerung bewertet.
Der Verein #spitzenfrauengesundheit setzt sich für mehr Frauen in den Spitzenpositionen im Gesundheitswesen ein. Durch ihre politische Lobbyarbeit sorgen sie für bessere Strukturen und Arbeitsbedingungen.
Frauen und Männer folgen bei der Berufswahl immer noch klassischen Rollenmustern. Nur 4,6 Prozent aller Ausbildungsanfänger im Beruf Kraftfahrzeugmechatronik waren im Jahr 2020 Frauen (Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.).
Es gibt gute Gründe dafür, die traditionellen Pfade zu verlassen und sich von stereotypen Vorstellungen zu lösen. So sind einige Berufe, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, mit niedrigeren Löhnen und schlechteren Aufstiegschancen verbunden.
Die Initiative klischeefrei unter der Schirmherrin Elke Büdenbender will jungen Menschen in ihrer Vielfalt neue Wege ermöglichen: Sie sollen einen Beruf finden, der zu ihrer individuellen Persönlichkeit und Lebensplanung passt.
Der allererste Algorithmus der Welt wird 1840 von der Britin Ada Lovelace geschrieben. Sie erkennt, dass Maschinen jeder Art Informationen verarbeiten können, solange diese in mathematische Formeln umgewandelt werden. Das alles schafft sie, obwohl sie mit einem Grafen verheiratet ist, mehrere Kinder hat und den Haushalt organisiert.
In den 50er und 60er-Jahren ist die IT-Branche frauendominiert, da Männer in dieser Zeit in den Zweiten Weltkrieg ziehen mussten. Frauen sind als moderne Sekretäre eingestellt, die die heutige Arbeit eines Programmierers übernehmen. Das „Cosmopolitan“-Magazin schreibt 1967, dass es die Zeit der Computer-Mädels ist. Grace Hopper prägt u.a. den Begriff „Bug“, der einen Programmierfehler beschreibt und heute noch verwendet wird. Katherine Johnson und Margaret Hamilton schreiben Programme, die die Mondlandung ermöglichen. Anfang der 80er-Jahre sind 37% aller IT-Studierenden in den USA weiblich.
Als der Aufstieg des PCs beginnt, sinkt der Frauenanteil in der Informationstechnologie. Videospiele revolutionieren den Markt und werden primär für die Zielgruppe junge Männer entwickelt, die dadurch häufiger einen eigenen PC besitzen als Mädchen und junge Frauen. Das Nerd- oder Geek-sein ist seit dieser Zeit Männern zugeordnet. Laut Statistischem Amt der Europäischen Union (Eurostat) sind inzwischen nur noch 18% der Informatikstudierenden in Deutschland Frauen.
Es formen sich immer mehr Initiativen, um mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen und die strukturellen Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Landesinitiative @mint_leben bestärkt Mädchen und Frauen gezielt in ihrer Entscheidung für MINT-Berufe und begleitet sie auf ihrem Weg in die MINT-Arbeitswelt.
Gemischte Teams bringen in MINT-Berufen mehr Vorteile für ein Unternehmen, sie steigern die Innovationskraft, Qualität und Leistung. Nicht zuletzt bringen gemischte Teams einen monetären Mehrwert für Unternehmen. Informatikerinnen sind genauso für den IT-Arbeitsmarkt geeignet. Sie haben nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels eine Chance zum Erfolg in ihrem Beruf 📈👩💻
Podcast herIDEA - sie, engagiert, diverskulturell
Im Podcast „herIDEA – sie, engagiert, diverskulturell“ erzählen Migrantinnen ihre Geschichten in der Reihe MIGRACHIV.
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Das Forschungsprojekt IDEA – Inklusives Digitales Erinnerungsarchiv – ist ein Oral History-Projekt von und mit gesellschaftlich engagierten Frauen mit internationaler Geschichte. Sie setzen sich ein für mehr Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit.