Sie, engagiert, diverskulturell – Lebensgeschichten von gesellschaftlich engagierten Migrantinnen werden erzählt, geteilt und öffentlich sichtbar.
Das Forschungsprojekt IDEA – Inklusives Digitales Erinnerungsarchiv – ist ein Oral History-Projekt von und mit gesellschaftlich engagierten Frauen mit internationaler Geschichte. Sie setzen sich ein für mehr Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit.
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„Nur weil du anders bist, bist du nicht schlecht oder besser. Ja, du bist anders, aber das ist doch schön, wenn man anders ist. Man lernt verschiedene Sichtpunkte und verschiedene Kulturen. Warum sollte es nicht etwas Positives sein, warum muss das was Negatives sein?“
„Hier in Deutschland ist jeder mehr für sich. Dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit gibt es eher nicht. Wenn etwas passiert, regelt man es allein. Wenn man ein Problem hat oder etwas braucht und darum bittet, dann hilft einem schon jemand. Aber von allein bietet es keiner an. Das ist in Indonesien anders. Hier bieten wir Hilfe an, ohne dass jemand danach fragt.“
„Diese ehrenamtliche Tätigkeit, die ich seit 30 Jahren hier betreibe, wo ich mich als Anwältin ohne Grenzen engagiere, hat mir geholfen, meine Wunde zu überwinden, dass ich meinen Beruf verloren habe, weil ich eine leidenschaftliche Rechtsanwältin war.“
„Ich habe immer versucht diese ganzen Programme mitzumachen, um mich ein bisschen abzulenken. Mein Engagement war mehr eine Hilfe für mich, als für die, denen ich geholfen habe. Damit ich nicht in eine Depression komme oder so. Weil wenn man etwas gelernt hat und in dem Beruf gearbeitet hat, und kann das jetzt nicht mehr machen, sondern muss Toilette putzen, weil man das Geld verdienen muss. So habe ich einen Sinn für mein Leben gefunden, wenn ich verschiedene Projekte gemacht habe. Dann habe ich mich wohlgefühlt.“
„Es geht um uns Menschen, es geht nicht um diesen Glauben. Es geht um diese Fatima, die gerade hier sitzt oder um die Aishe, die gerade dort hier sitzt. Und nicht, was Urururgroßeltern von Aishe gemacht hat. Das ist unwichtig. Aber die Aishe hat sehr schwere Zeit gehabt, nur die Fatima hat eben eben auch schwere Zeiten hinter sich. Und darüber hinaus zu gehen um sich zu umarmen, das ist manchmal eine Herausforderung und sehr sehr gut darüber zu reden.“
„Wenn ich was machen kann, mach ich's. Wenn ich etwas nicht machen kann, dann kann ich es halt nicht. Aber ihr könnt sicher sein, wenn ich es nicht kann, dann kann man es wirklich nicht. Denn ich nehme das Problem auseinander, bis es fertig ist.“
„Ich habe drei Kulturen: die Ungarische, die Deutsche und die Peruanische. Und kein wirklich originäres Herkunftsland. Wo gehöre ich hin? Das fällt mir sehr schwer zu beantworten. Auch in meinen Träumen, in meinem Sprechen, wandele ich immer zwischen den Kulturen.“
„Wenn ich ein Phänomen, ein Element, ein gesellschaftliches Geschehen verstehen will, soll ich mit Menschen kommunizieren. Weil jeder hat einen ganz anderen Blick auf das, was da ist. Du kannst das nicht alles sehen. Und das ist für mich sehr, sehr wichtig. Ich glaube, je mehr ich mit Menschen spreche, desto mehr Austausch stattfindet auf verschiedenen Ebenen und Kulturen, versuche ich die andere Seite zu verstehen. Dann sag ich: Mahshid, du bist schön gewachsen.“
„Wir müssen sehr viel mehr in der Gesellschaft machen. Forschung allein reicht nicht, wenn wir nicht versuchen, was zu ändern. Es geht nicht automatisch von politischen Parteien aus, es geht nicht automatisch von Regierungen aus. Die machen nur, wo Druck ausgeübt wird, und das heißt, man muss mindestens ein Beispiel aufbauen.“
„Es muss immer etwas gespielt werden, das mit meiner Herkunft zu tun hat. Nicht andere Themen, die wirklich mit dieser Gesellschaft zu tun haben. Also ich habe auch einmal eine Drogenhändlerin gespielt, weil ich aus Kolumbien komme. Verstehst du? Also ein höheres Klischee kann es nicht geben. Irgendwann muss ich für mich selber entscheiden: Diese Rollen will ich nicht mehr spielen. Ich will auch nicht mehr meine eigene Migrationsgeschichte auf die Bühne erzählen.“