Im Projekt SPEAK OUT! setzen sich Migrant*innen und Women* of Color mit ihren Erfahrungen und ihren Haltungen gegenüber Rassismus und Sexismus auseinander. 40 Frauen nahmen bis zum Jahreswechsel aktiv am Projekt teil.
Lange waren Rassismus und Sexismus in Deutschland kein Salonthema mit größerer öffentlicher Aufmerksamkeit. Darüber diskutiert wurde vor allem privat oder in wissenschaftlichen und Bildungszusammenhängen. Doch seit einigen Jahren bringen Migrant*innengruppen und -communities das Problem des Rassismus stärker in die Öffentlichkeit. Im Projekt SPEAK OUT! setzen sich Migrant*innen und Women* of Color mit ihren Erfahrungen und ihren Haltungen gegenüber Rassismus und Sexismus auseinander.
In der Startphase des im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ geförderten Projektes wollten wir 20 Tandems begleiten, die zu zweit erzählten, diskutierten und Ideen entwickelten. Anfang Dezember waren 15 Tandems im Austausch, einige haben ihren Prozess mit mehreren Treffen bereits abgeschlossen. Vier Tandems standen kurz vor dem Start und werden ihren Austausch in der Pause am Jahresende realisieren. Insgesamt nahmen 40 Frauen aktiv am Tandemprozess teil. Viele von ihnen trafen sich darüber hinaus einmal im Monat im Feministischen Zentrum Freiburg, für einen Austausch und Diskussionen in größerer Runde.
Die Teilnehmerinnen in SPEAK OUT! unterscheiden sich nach Alter, ihrer Herkunft und Bildungsbiografie und sind auch unterschiedlich mit Rassismus und Sexismus konfrontiert. In den Gesprächen im Tandem ging es zum Beispiel um die Gefühle und Reaktionen, die durch Konfrontationen mit Rassismus und anderen Diskriminierungen ausgelöst werden. Die Partnerinnen konnten analysieren, wie sie diesen Situationen begegnen und wie sie mehr Handlungsmacht gewinnen können.
Anfang 2024 werden die Erkenntnisse aus den Tandems in zwei Workshops zusammengetragen und bearbeitet. In partizipativer Methode teilen die Tandempartnerinnen ihre Erfahrungen, Pläne und Ideen. In diesem Prozess werden sie entscheiden, welchen Themen und Inhalte über Rassismus und Sexismus sie in die Öffentlichkeit tragen wollen. So startet SPEAK OUT! Anfang 2024 in die zweite Phase und wird mit unterschiedlichen Formaten experimentieren – mit Medien, mit Mitteln der Kunst, mit öffentlichen Interventionen und Bildungsprojekten.
Wir sind offen für neue Aktive – die in dieser Phase in SPEAK OUT! einsteigen wollen! Alle Workshops und Termine sind offen für Interessierte und Neueinsteigerinnen!