Im Projekt SPEAK OUT! Gegen Rassismus und Sexismus teilen Migrantinnen ihre Erfahrungen und stärken sich gegenseitig, wehren sich gemeinsam. Mit der Künstlerin Carmen Luna haben neun aktive Frauen von Speak out! eine Wand in der Stadtteilbibliothek in Freiburg-Haslach gestaltet. Ihr Mural ist öffentlich und sichtbar für alle.
Mit dem Mural der Vielfalt wollen die Migrantinnen einen kollektiven Traum darstellen: von ihren Wegen und ihren Visionen, wie eine Gesellschaft in Diversität entstehen und aussehen kann. Außerdem nutzten die Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen mit Rassismus und Sexismus und stellten ihre Biografie, ihre Herkunft und ihren Weg durch verschiedene Kulturen, ihr Familienleben, ihr Berufsleben, ihre künstlerischen Vorlieben, ihre Freundschaften und Erinnerungen dar.
Die Teilnehmerinnen haben die Transfer-Technik gelernt und geübt. Dabei erstellen sie Schablonen und arbeiten mit verschiedenen Papiersorten sowie mit Acrylfarben und Ölpastellen. Stoffe, kleine Objekte, Knöpfe, Federn, Muscheln, Blätter und andere Dinge ergänzen die Bilder.
Im ersten Teil der Produktion wurde die biografische Reise aufgenommen. Dabei wurden die oben genannten Techniken individuell ausprobiert. Der Schwerpunkt lag auf Fotos und Familienbildern in verschiedenen Größen. Die Farben, die als Hintergrund für die Arbeiten verwendet wurden, wurden von den Teilnehmerinnen bestimmt.
Die Mitglieder eines Mural-Kollektivs bringen ihre eigenen Erfahrungen und Stile ein, was zu einem dynamischen und inspirierenden Schaffensprozess führt. Workshops und Treffen ermöglichen es den Teilnehmerinnen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. So entstehen nicht nur Kunstwerke, sondern auch Freundschaften und ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Nach Abschluss dieser Phase wurde die Wand der Bibliothek für den zweiten Teil des Wandgemäldes, die kollektive Komposition, vorbereitet. Die Collagetechnik diente als Ausgangspunkt für den Aufbau des Wandgemäldes. Gleichzeitig wurde die Position der individuellen Werke innerhalb der kollektiven Komposition festgelegt. Vogelfiguren und Netze verbinden die Bilder.
Das Mural als kollektives Projekt erinnert uns daran, dass Kreativität auch in Zusammenarbeit blühen kann. Es ist ein Raum, in dem jeder seinen Anteil leisten kann und in dem die Summe der Teile etwas Größeres und Sinnvolleres schafft.
Die Herstellung des Murals wurde künstlerisch begleitet von Carmen Luna; sie ist freiberufliche Künstlerin. In Lima, Peru, studierte sie Kunst, Pädagogik und Grafikdesign. Sie hat zahlreiche Kunstprojekte organisiert, ist Mitinitiatorin des interkulturellen Projektes »Galerie La Luna« und Initiatorin der »Internationalen Frauenkunstgruppe Rot«. Ihre Kunstwerke waren in Peru, Deutschland, Schweiz, Spanien, Luxemburg und Frankreich auf Gruppen- und Einzeln Ausstellungen zu sehen.
Die Künstlerinnen sind: Ayulah, Anna, Clara, Chiara, Dianela, Daniela, Veró, Kunjamma, Stephanie.