Im Podcast „herIDEA – sie, engagiert, diverskulturell“ erzählen Migrantinnen ihre Geschichten in der Reihe MIGRACHIV
Im MAGAZIN führen Studierende der Hochschule Furtwangen Interviews und berichten über Themen wie Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden, die Hürden der Integration oder Migration und psychische Gesundheit.
Das Forschungsprojekt IDEA – Inklusives Digitales Erinnerungsarchiv – ist ein Oral History-Projekt von und mit gesellschaftlich engagierten Frauen mit internationaler Geschichte. Sie setzen sich ein für mehr Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit.
„Ich hab noch nie gesagt, ich bin Deutsche. Noch nie habe ich das gesagt, weil ich glaube, die Gesellschaft guckt mich als Vietnamesin an. Und dadurch ist es auch überflüssig, wenn ich sage, ich bin Deutsche. Ob ich sage oder nicht sage, die müssen wissen, werde ich kämpfen. Für Vietnam tun bin ich Vietnamesin, aber zu kämpfen bin Deutsche.“
„Wie kann ein Land, das reich ist, nicht genug Tagesstätten haben, dass die Frauen für sich selber entscheiden können? Möchte ich zuhause bleiben, auf mein Kind aufpassen, drei oder vier Jahre und nachher zurück in meinen Beruf? Oder muss ich meine Kinder in einer Tagesstätte lassen, von Montag bis Freitag, vier Stunden oder sechs? Das heißt, die Frauen haben nicht viel Wahl. Und das war ein Schock für mich.“
„I remember, when I first stepped into the airport, I felt very happy. I feel, like I was in another world. In that moment, I felt very strong and I felt, that I was ready to start my new life.“
„I think, that's where we start victim blaming. Like the victim here would be yourself, or myself, and you would start thinking: ,Oh maybe, if I go out that late, someone will harass me.' I try to break from that. I used to have that a lot back home, like I shouldn't go out at a certain time. But I don't think, it matters at all. I think, that could happen, even in daylight.“
„Schwarze Menschen haben diese besondere Schwarz-Sein Experience, was bedeutet, dass unabhängig davon, wo du auf der Welt hingehst, dich verfolgt einfach diese Kolonialgeschichte, mit der Menschen immer wieder auf dich zukommen und dich damit konfrontieren und du hast ne Antwort zu haben.“
„Ich konnte sehr lange Zeit keinen sicheren Aufenthaltsstatus genießen. Das heißt, ich lebte in der Unsicherheit und wahrscheinlich habe ich unbewusst gedacht, ich muss noch mehr machen, ich muss noch mehr zeigen, dass ich wertvoll für diese Gesellschaft bin. Was mich aber frustriert hat, dieses ganze Engagement spielte für das Ausländeramt überhaupt keine Rolle. Es spielte nur eine Rolle dein Einkommen. Dein Einkommen ist das Einzige, was zählt für die Ausländerbehörde.“
„Wir sollten uns stärken nach innen, untereinander, wir müssen uns empowern, ja, mit unseren Fähigkeiten austauschen, in einem Safe Space. Und wenn wir stärker sind, dann können wir uns nach außen besser präsentieren. Also wir brauchen ein Netzwerk, eine Stärkung des Netzwerkes nach innen, von innen und wir brauchen dann nach außen ein anderes Bild von uns, ein Bild von professionellen, hochqualifizierten Frauen.“
„Man wollte uns in die Hauptschule schicken, hat uns keine Chance gegeben und in uns auch kein Potential gesehen. Wir konnten etwas, aber sie wollten es nicht zeigen oder sagen, und das finde ich halt krass.“ (Yasmin)
„Also, dass ich, ich bin der Meinung, ich kann Muslima sein und ich kann Deutsche sein. Das funktioniert. Es ist möglich und das bedeutet für mich auch, ich bin integriert, aber ich muss deswegen nicht irgendwie nicht Muslima sein.“ (Iman)
„Dieses Wort hat diese Geschichte. Und die Geschichte ist vielleicht für eine weiße deutsche Person nicht sichtbar. Und sie meint es wirklich nicht böse. Ich verlange aber von ihr, dass sie wahrnimmt, viele Menschen erleben dieses Wort als unglaublich verletzend, weil sie die Geschichte dahinter kennen, weil sie von dieser Geschichte persönlich betroffen sind, weil ihre Familien unter Bezug auf dieses Wort ausgebeutet wurden, und...dann muss diese Person sich überlegen, was sie jetzt wichtiger findet.“
„Durch meine Migrationserfahrung hat sich mir eine andere Welt eröffnet. Ich habe das Gefühl, dass es ein Gewinn ist. Es ist immer ein Gewinn und man lernt viele Dinge und verschiedene Arten, die Dinge zu sehen.“ - „Qué es lo más importante? Bueno me ha abierto un mundo. O sea yo siento que es una ganancia. Siempre es una ganancia, y que uno aprende tantas cosas.“